Zurück ins Leben

Titelbild des Buches Zurück ins Leben - Das internationale Kinderzentrum Kloster Indersdorf 1945–1946Das internationale Kinderzentrum Kloster Indersdorf 1945–1946

Anna Andlauer

189 Seiten, 114 Abb.,
22 x 14 cm, Pb., 2011
ISBN 978-3-938286-40-1

Dieses Buch ist vergriffen.

Die Autorin Anna Andlauer hat jedoch eine überarbeitete Taschenbuchausgabe bei AMAZON veröffentlicht:
Zurück ins Leben. Die internationalen DP-Kinderzentren Kloster Indersdorf 1945 – 1948

Auszüge aus dem Buch

Inhaltsverzeichnis     Vorwort

In diesem ersten internationalen Kinderzentrum der US-Zone fanden hunderte traumatisierter Kinder und Jugendliche aus über 20 Nationen ein vorläufiges Zuhause. Sie hatten die nationalsozialistische Diktatur in Konzentrations- oder Arbeitslagern, als Kinder von Zwangsarbeiterinnen überlebt oder sie kamen aus Heimen des “Lebensborn“.

Die UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration), in der Freiwillige aus aller Welt arbeiteten, betreuten diese an Leib und Seele verletzten jungen Menschen, bis sie in ihre Heimat zurückkehren oder in andere Länder auswandern konnten. Auch die Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz v. Paul kümmerten sich um sie. Die Kinder durften wieder spielen und lernen, konnten über ihre verstörenden Erfahrungen sprechen, fanden Menschen, die ihnen zuhörten. Durch szenisches Spiel lernten sie, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen. So begann ihr schwieriger Weg zurück ins Leben.

Greta Fischer mit KindernEs ist ein besonderer Glücksfall, dass eine der UNRRA-Mitarbeiterinnen, die Sozialarbeiterin Greta Fischer, detaillierte Berichte über ihre Arbeit mit den jungen Überlebenden hinterließ. Sie erlauben einen lebendigen Einblick in die Arbeit mit diesen verstörten jungen Menschen der unmittelbaren Nachkriegszeit. Zunächst mussten jedoch die Grundbedürfnisse der jungen Überlebenden befriedigt werden: Sie erhielten ausreichende Nahrung, passende und saubere Kleidung, medizinische Versorgung, durften sich regelmäßig waschen und in einem eigenen und sauberen Bett schlafen.
Doch vor allem die engagierte, verlässliche und einfühlsame Zuwendung erwies sich als der wichtigste Faktor für diese “child survivors“, um ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen in die Welt zurückzugewinnen. Das UNRRA-Team entwickelte ein therapeuthisches Milieu, das es den Kindern ermöglichte, mit ihren schrecklichen Erfahrungen umzugehen und ihre sozialen Kompetenzen zurückzuerlangen.
Ein breites sportliches, kulturelles und religiöses Angebot bereitete die Kinder auf ihr zukünftiges Leben in Sicherheit und Freiheit vor.

Um die nahezu unbekannte Geschichte des Kinderheims erzählen zu können, spürte die Autorin 50 der ehemaligen “Indersdorf-Kinder” auf und recherchierte in amerikanischen sowie israelischen Archiven. Zahlreiche zeitgenössische Fotos veranschaulichen das Leben im “International D.P. Children’s Center Kloster Indersdorf“.

Pressestimmen (Auszüge)

… Die ganz große Stärke des Buches besteht darin, dass es neben den objektiven Daten den subjektiven Empfindungen der überlebenden Kinder und Jugendlichen Ausdruck verleiht … Mich hat das Buch nicht mehr losgelassen. Es eignet sich für den Geschichtsunterricht ebenso wie dafür, die ersten sozialpädagogischen Ansätze der Nachkriegszeit exemplarisch kennen zu lernen. …
Irmgard Schroll-Decker / Die Besprechung 10. Jhrg. Heft 1 (Dez.) / 2015

… Die genaue Identität des Jungen ist unbekannt. Er befand sich ein Jahr im Kloster Indersdorf unter dem Namen Peter, bis er Ende 1946 in die Sowjetunion repatriiert wurde. „Seit seiner Rückkehr verliert sich seine Spur“, erzählt Andlauer. Sie hofft, dass ihre Suche nach dem Zeitzeugen dank der Kommunikationsmöglichkeiten des Internets erfolgreich sein wird. …
http://www.its-arolsen.org / 20.12.2012 weiter zum Artikel

Andlauer gelingt es, die vielen Facetten des Lebens im Kinderheim so eindrücklich darzustellen, dass es dem Leser leicht fällt, sich ein genaues Bild von der Situation damals zu machen, freilich ohne eine historische oder soziologisch methodologische Analyse. Letztere ist allerdings auch nicht die Absicht der Autorin. Der Leser ist dankbar für die klare Linie und Empathie, die auf seriösen Recherchen beruht, …
Susanne Urban / Jahrbuch für Antisemitismusforschung 21 / 2012

Der Zweite Weltkrieg war auch ein Krieg gegen die europäische Zivilbevölkerung. Niemals zuvor waren Kinder und Jugendliche gezielt verfolgt, ermordet und ihren Eltern entrissen worden. Angesichts dieser einmaligen Dimension der Verbrechen erstaunt es, dass bis heute nur wenige quellengestützte Arbeiten existieren, …
Verena Buser / HSozuKult / 21.02.2012 weiter zum Artikel

This is the story of the first international children’s centre in post-war Germany, and of UNRRA Team 182, who cared there for many of the thousands of lost, orphaned, uprooted, homeless, hungry, ragged and traumatised children who wandered the streets of Germany immediately after the war.
Hanna Corbishley / www.ajr.org.uk / December 2011 weiter zum Artikel

… mit kleinen Anekdoten gelingt es Andlauer, den Leser zu rühren … Aus Andlauers Recherchen entstand zunächst eine Ausstellung. Viele weitere Informationen über die Zeit der Kinder im Kloster Indersdorf kann man jetzt auch in Anna Andlauers informativen Buch nachlesen.
Laetitia Grevers / Münchner Merkur / 23.08.2011

Eindrucksvoll schildert Anna Andlauer Alltag, Konflikte und Überforderungen der Klosterschwestern und Pädagogen mit dem Schmerz der Kinder. Ihr Buch ist weit mehr als ein sachliches Zeugnis über die Tage nach Ende des Nazi-Regimes. Es ist ein Denkmal, das sie den damaligen Jugendlichen gesetzt hat – und gleichzeitig die Erfüllung des Lebenswunsches von Greta Fischer. Endlich werden die Geschichten ihrer “verlorenen Kinder” erzählt.
Dachauer Nachrichten / 31.05.2011 weiter zum Artikel

Der größte Schatz in diesem Buch sind die zahlreichen Bilder der Kinder und ihres Alltags im Kloster. Selten gibt es so viel authentisches Bildmaterial aus dieser Zeit in einem Buch zusammengefasst.
Ramona Ambs / HaGalil / 24.05.2011 weiter zum Artikel Logo von haGalil.com